Mehr als 180 Teilnehmer informierten sich am 20. Mai 2019 auf dem Informationstag im Emsland über die Ergebnisse des deutsch-niederländischen INTERREG-Projekts »Mest op Maat – Dünger nach Maß«. Die Veranstaltung bildete den Abschluss des 2015 gestarteten Projekts, dessen Ziel es war, die Gülle- und Gärrestverwertung mit Hilfe effizienter und innovativer Verfahren zu optimieren.
Die Teilnehmer konnten sich zunächst bei einer Maschinenvorführung auf zwei landwirtschaftlichen Betrieben in Messingen, Landkreis Emsland, über bereits erfolgreich eingesetzte und optimierte Separationstechniken sowie Nährstofferfassungen mittels Nahinfrarotspektroskopie (NIRS) im Praxiseinsatz informieren. Im Einsatz zu sehen war die im Rahmen des Projekts optimierte Zentrifuge der Raiffeisen Warengenossenschaft Emsland-Süd, mit der ca. 80 % des Gesamtphosphors in die feste Phase überführt werden kann. Auch Techniken, wie die Präzisions-Ausbringtechnik der Moormann-Schmitz GmbH, Kluse und die Inline-Messung von Nährstoffen am Güllefass der ASW Agrarservice Wessendorf waren vor Ort.
Ein wichtiges Augenmerk von „Mest op Maat“ lag auf der Reduktion von Nährstoffemissionen und im Bestreben, den Bedarf an Nährstoffen in Ackerbauregionen mit Produkten aus organischer Herkunft zu decken. Alle 13 Projektpartner haben ihren Sachverstand in das Projekt eingebracht, hob Projektleiter Prof. Wetter von der FH Münster die Bedeutung der geleisteten grenzüberschreitend Projektarbeit hervor, bei der es letztendlich um die Zukunft der Region gehe.
Bei der ergänzenden Vortragsrunde am Nachmittag präsentierten die Projektpartner ihre Ergebnisse aus den verschiedenen Arbeitsfeldern. Themenschwerpunkte waren Hinweise zur Umsetzung der novellierten Düngeverordnung sowie Informationen zur Gärrestaufbereitung. Arjan Prinsen von der Groot Zevert Vergisting B.V. präsentierte eine Pilotanlage zur Gärrestaufbereitung und Großversuche zur Düngung mit Gärresten gemeinsam mit der Stichting Biomassa in den Niederlanden.
Veranstalter des Demonstrationstages waren die RWG Emsland-Süd und das 3N Kompetenzzentrum Niedersachsen Netzwerk Nachwachsende Rohstoffe und Bioökonomie e.V. gemeinsam mit der Fachhochschule Münster .
Das Projekt »Mest op Maat – Dünger nach Maß« arbeitet mit 13 Partnern auf niederländischer und deutscher Seite. Es wurden Lösungen entlang der gesamten Wertschöpfungskette erarbeitet – von der direkten Nutzung der Rohgülle als Dünger oder Energiesubstrat bis hin zur Aufbereitung zu Düngemitteln und Substraten für Biogasanlagen. Hierzu wurden sowohl Testreihen im Labor als auch im Praxismaßstab an Ställen und Biogasanlagen durchgeführt.
Programm
10:30 – 12:30 | PRAXISVORFÜHRUNGEN UND MASCHIENENPRÄSENTATION (parallel)
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12:45 | Mittagsimbiss Gaststätte Wulfekotte Kirchstraße 2 48480 Lünne (In Lünne an der Kirche (3 km von der Vorführung)) |
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ERGEBNISVORTRÄGE VON >>MEST OP MAAT< inkl. Diskussion | |||
13:30 – 14:00 | Ergebnisse, Zusammenfassung und Ausblick aus dem Projekt >>Mest op Maat<< Prof. Dr.-Ing. Christof Wetter, FH Münster | ||
14:00 – 14:30 | Klimabilanzen der einzelnen Separationstechniken im Vergleich Tobias Röther, 3N Kompetenzzentrum e.V. |
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14:30 – 15:00 | Ergebnisse aus Praxis-Fütterungsversuchen in der Schweinemast in Verbindung mit dem Zentrifugen-Einsatz Berhard Temmen, Raiffeisen-Warengenossenschaft Emsland-Süd eG |
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15:00 – 15:30 | Kaffeepause | ||
15:30 – 16:00 | Auswirkungen der aktuellen und geplanten Düngeverordnung in Deutschland Jan Wulkotte, Landwirtschaftskammer Niedersachsen |
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16:00 – 16:30 | Gärrestaufbereitung an der Biogasanlage Groot Zevert Arjan Prinsen, Groot Zevert Vergisting B.V. |
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16:30 – 17:00 | Großversuche zur Düngung mit Gärresten Hayo Canter Cremers, Stichting Biomassa |
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17:00 | Ende der Veranstaltung |
Vorträge zum Download
01_Wetter – Ergebnisse, Zusammenfassung und Ausblick Mest op Maat
02_Röther – Klimagasbilanzen der Separationstechniken
03_Temmen – Ergebnisse Fütterung und Zentrifuge
04_Wulkotte – Auswirkungen aktuelle und neue DüV